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22.06.13

Malcolm McLaren im Stadtrat von Zürich gesichtet


Bild aus Printausgabe zu: Marquard, Denise; Auf Stippvisite in Neu-Zürich; TA vom 7.6.2013

06.11.10

Konkubinatsgrund

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Wye reymont vnd melusina zuamen wurdent geleit / Vnd vom bischoff gesesenet wurdent in dem bett
(Holzschnitt aus der Schönen Melusine / XV. Jahrhundert), Wikimedia Commons

Kürzlich wieder mal mit Eheleuten die Gründe für Ehe/Konkubinat gewälzt und aus diesem Anlass eine liebgewonnene Erklärung zitiert. Leider zu lang für mein alterndes Hirn, deshalb stell ich sie mir gerne selber online :-)

Gefunden hab ich sie vor Jahren in der Einleitung von Bernhard Pulvers Arbeit "Unverheiratete Paare". Es ist ein Zitat aus dem Aufsatz "La concubinage et la loi" von Bernhard Schneider, publiziert in der Schweizerischen Juristen-Zeitung 83. Jg. (1987), p. 290:

"Certaines unions libres ont une durée et une solidité qui n'ont rien à envier aux unions conjugales. De nombreux couples fuient le mariage, non pas pour échapper à leur responsabilités, mais pour se contraindre à les assumer de manière plus vigilante. Ils considèrent que le partenaire conscient du risque d'un éclatement en tout temps de son unions sera nécessairement plus attentif au maintien d'un lien vivant que celui qui croit pouvoir se reposer sur la sécurité formelle du marriage."

Weil meine Französischkenntnisse für solche Satzkonstruktionen knapp nicht genügen, halt ich mich an die übersetzte Version aus der obengenannten Einleitung:

"Gewisse nichteheliche Gemeinschaften weisen eine Dauer und eine Stabilität auf, die derjenigen ehelicher Gemeinschaften in nichts nachstehen. Zahlreiche Paare vermeiden den Eheschluss nicht, um sich ihrer Verantwortung zu entziehen, sondern um sich dazu zu zwingen, diese noch wachsamer wahrzunehmen. Sie gehen davon aus, dass Partner, die sich der jederzeit existierenden Gefahr eines Auseinanderbrechens der Beziehung bewusst sind, notwendigerweise viel mehr darauf achten, die Beziehung lebendig zu erhalten als diejenigen, die glauben, sich in der formellen Sicherheit der Ehe zurücklehnen zu können".

(Wär auch ein nettes Müsterchen für eine Dolmetscherprüfung)

28.06.10

Ärsche

Mitten im Feierabendgedränge am Zürcher Hauptbahnhof, zwischen getriebenen, gehetzten, gestressten Auf-dem-Heimweg-Menschen, steht er abrupt still, duckt sich, bleibt in der Hocke. «Was sieht ein Kind? Schauen Sie mal: Nichts als Ärsche!»
Aus: «Spielen heisst frei sein» ; der Spielplatzdesigner Günther Beltzig, in: TA vom 28.6.2010

05.11.08

Es Räbelichtli für de Barack

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Hat jemand noch Kapazität um drei weitere auszuhöhlen für das "yes we can" ?

12.07.08

Tax reduction for Kids

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Screenshot der Seite "Steuerstrategie.ch"

Raphi und Emmanuel beglücken uns mit einem Online-Vergleicher für die von der SP Zürich vorgeschlagenen Steuervergünstigungen für Familien. Würde bei unserem Setting also ganz schön einschenken ¦-)

30.04.08

lenkend denkend

"Zwei SVP-Kantonalpräsidenten treffen sich am Stammtisch. Da fragt der eine: "Was denkst Du über Blocher?" "Das Gleiche, wie Du", antwortet der Gefragte. "Dann muss ich leider ein Partei-Ausschlussverfahren gegen Dich beantragen."
gelesen in: Kommentar zum NZZ-Artikel Berner SVP gegen Ausschluss der Bündner vom 30.April 08

02.02.08

Datenschutz im Beichtstuhl

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Bild: West Zigarettenwerbung aus dem Jahre 2000, s.a. Kontroverse und Entscheid des Werberates

"Katholische Kirche sorgt sich angesichts Schäubles Plänen um Beichtgeheimnis"
Darüber gestolpert in den Heise-news
O-Ton von Prälat Karl Jüsten: "Wo kommen wir hin, wenn die Menschen gar keine Person mehr haben, an die sie sich vertrauensvoll wenden können, ohne die Angst zu haben, dass sie belauscht werden?"

Wir meinen: Recht hat er! Und wenn der letzte lauschfreie Ort der Beichtstuhl ist wär das schon fast ein Grund um Katholik zu werden |-)

15.01.08

Kaderqualifikation: "fehlende Sozialkompetenz"

"Wenn Männer ihre Stellung über Kompetenz halten sollen, dann stehen ihre Chancen in einer Dienstleistungsgesellschaft nicht sehr gut. Denn dort ist Sozialkompetenz gefragt. Etwas maliziös gesagt: Ich habe den Eindruck, manche Männer ziehen sich in Chefpositionen zurück, weil die Kompetenz dort keine so grosse Rolle mehr spielt."
Die medizinische "Kinder- und Jugendkoryphäe" Remo Largo im Interview mit dem Magazin, unter dem Titel: "Der gute Schüler ist heute ein Mädchen", Jan. 2008

10.12.07

Der Feminist

Doch Hillary Clinton, die bei ihren Gegnern als wankelmütig und zugleich als berechnend gilt, steckt in einem klassischen Dilemma: einer Nation im Krieg vorzustehen und gleichwohl feminin, sprich: Margaret Thatcher und Laura Bush in einer Person sein zu müssen.
In: Köhler, Andrea: Der Oprah-Kick : Amerikas Talkshow-Queen wirbt für den Kandidaten Barack Obama; NZZ, 10. Dez. 2007

06.12.07

Westerhelle

Denn auch wenn wir Sie nie für eine Leuchte gehalten haben: daß Sie, Westerwelle, tatsächlich nichts weiter sind als ein groteskerweise promovierter und naturgemäß seelenloser Aufsage­automat von Nullsätzen, die sich auch nur einen halben Schritt jenseits von Parteitag, Pressekonferenz oder der Bunten sofort in Luft auflösen und Sie als Marionette des BDI auf geradezu kathartische Weise decouvrieren, nein, das finden wir dann doch noch mal eine Meldung wert.
In: Titanic; Und aber apropos, Westerwelle!; Dez. 2007

24.11.07

Sumpf-Journale

"Schnell weiterblättern oder den Fernsehkanal wechseln – persönlich scheint das meist die vernünftigste Lösung, wenn man nicht im Sumpf, den Journalisten gerade anlegen, verenden will. Es gibt allerdings medienökologische Gründe, nicht einfach ständig wegzuschauen, wenn die Öffentlichkeit wieder einmal durch amoklaufende Journalisten misshandelt wird."
In: ras.: Publizistische Schauprozesse : FC-Thun-Berichterstattung als Dokument geistiger Verwahrlosung; NZZ, 23. Nov. 2007, Dossier Medien

Auch Koni Loepfe hat im P.S. in seinen Gedanken zur Woche dieses Thema unter dem Titel "Sind wir unbelehrbar?" aufgegriffen. Sinnigerweise ist im gleichen NZZ-Dossier unter dem Titel "Kakofonie von Inhalten" Andrew Keens Kritik am Jekami-Internet und seine Glorifizierung des professionellem Journalismus Thema. Man kann es ausdrücken wie man will: Angesichts der jüngeren Berichterstattungsqualität in Schweizer Medien (Stichworte "Horrorklasse, "Massenvergewaltigung" etc.), sind manche Journalisten eben auch nur Dilettanten oder manche Dilettanten eben auch Journalisten...
Da möcht ich doch nebenbei noch auf den Artikel "Dilettant" in der Wikipedia hinweisen |-)

13.11.07

Comments

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Der Artikel und sein Kommentar. Hin und wieder gefällt mir die Kommentarfunktion der NZZ trotz der vielen Peinlichkeiten ¦-)

03.08.07

Öko-moralische Überlegenheit

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Bildherkunft: Ausschnitt eines Bildes auf den Seiten von Regierungsrat Thomas Heiniger, Marathonläufer und Vorsteher der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich

"Die Interpretation der Verkehrssignale zu den eigenen Gunsten ist ein verbreiteter Charakterzug im Volk der Velofahrenden. Die öko-moralische Überlegenheit, die sie ihrer Fortbewegungsart zuschreiben, führt sie gern zur Überzeugung, ihr Velo stehe über der bundesrätlichen Signalisationsverordnung. ... SVP und FDP fordern im Gemeinderat seit Jahren ein schärferes Vorgehen gegen Velofahrer."
In: Rohrer, Jürg; Die Bahnhofstrasse ist kein Veloweg; Tages Anzeiger, 3. Aug. 07

Interessanterweise neigt auch der abgebildete Vertreter der kantonalen Exekutive und seines Zeichens Mitglied einer der monierenden Parteien zu diesem Verhalten. Schreibender hat diesen in unmittelbarer Nähe seiner Direktion Mitte Juli bei der Missachtung eines Rotlichtes mit einem Fahrrad aus dem Fahrzeugpark der Verwaltung beobachtet. RR Heiniger steht für einen "fitten Kanton Zürich" ein. Mit diesem Verhalten macht er sich einem ehemaligen Velokurier doch glatt sympathisch ¦-)

- Nicht vergessen: Doppelinitiative von provelo unterschreiben.
- "Velo-Test" auf den Seiten der Stadtpolizei Zürich

31.07.07

Nicht frankieren

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Bildherkunft: Links: Cover des Lino-Büchleins Nr.60 "Das Schlafschaf Dorothee" aus dem Verlag Coppenrath, rechts: Visuelle Gestaltung der SVP-Ausschaffungsinitiative

Ein Thema, zwei verschiedene Geschichten. Die Hardliner-Initiative der SVP, die pünktlich zum 1. August in alle Haushaltungen verteilt wurde, möchte am liebsten gleich alles was anders ist über die Grenze schubsen. Nimmt man den Initiativtext etwas genauer unter die Lupe, erkennt geneigter Leser, dass auch Schafe die aufgrund ihrer schwarzen Wolle erst zum "schwarzen Schaf" im SVP-Sinne mutiert sind betroffen sein können [Auszug aus "Schlafschaf Dorothee"]. Wenn unrechtmässige Bezüger von Sozialversicherungsleistungen in den gleichen Topf wie Schwerverbrecher geworfen werden, würde ich vorschlagen in- und ausländische Steuerbetrüger ebenfalls in Selbigen zu werfen. Das ist nämlich die gleiche Art von Betrug auf der Einnahmenseite des Staates.
Die Gute-Nacht-Geschichte aus dem Hause Coppenrath nimmt natürlich eine schönere Wende [Auszug aus "Schlafschaf Dorothee"]. Solchen Wendungen hängt man zurzeit allerdings das Unwort "Kuschelpädagogik" an. Dabei könnte Hans noch viel lernen, was Hänschen beim vorlesen der Kuschelbücher verpasst hat...

Die NZZ am Sonntag hat in der Rubrik "Classe politique" vorgerechnet, dass vorfrankierte Unterschriftenbögen auch nur zu Spesen führen könnten ¦-)

Nachtrag: e-Card bzw. Plakat: "Abzotteln, SVP"

19.07.07

Schnüffel-Schäuble

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Bild Screenshot von schnueffel-schaeuble.de

Die deutschen Grünen mischen sich mit einem Flash-Progrämmchen zum herunterladen in die Debatte um die Legalisierung verdeckter Online-Durchsuchungen ein. (Siehe auch Stellungname des CCC zum Thema)

Auch im Second-Life will sich die Polente an deine Fersen heften...

18.07.07

Kinder-Kompatibilität

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Bildherkunft: Ausschnitt der Seite kinderbetreuung.zh.ch

Via NZZ-Artikel "Auffälliges Stadt-Land-Gefälle bei Kinderbetreuung" auf dieses mir bisher unbekannte Angebot des Kantons gestossen und nebenbei ein paar statistische Masse kennengelernt: "Harte Zahlen" um überzeugter Stadtzürcher zu bleiben ¦-)

03.07.07

Guet Nacht, Tagi!

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Bild: Tagi Abonnentenwerbebrief, Juni 2007

Das Klimathema ansprechen und gleichzeitig die Verlosung einer benzingetriebenen "CO2-armen" Schnupftabakdose durchführen find ich eine ziemlich beknackte Idee lieber Tagi. Warum nicht gleich ein Zero-Emissions-Vehicle oder z.B. 10 schöne Velos verlosen???
Kein Grund zum dranbleiben.
Dafür kürzlich ins Haus geflattert: Die kantonale Doppel-Initiative der Vereinigung ProVelo.
Am Besten gleich PDF-Initiativbogen ausdrucken und unterschreiben!

25.05.07

Race to the bottom

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Bild: Screenshot des Ergebnisses eines Buchpreisvergleiches auf www.billigbuch.ch

Die Buchpreisbindung zu canceln war der politische Aspekt, hinterher den Wettbewerb richtig anzuheizen ist der andere. Dies übernimmt das Unikum (und ehemaliger Online-Bookshop-Pionier der Schweiz) Alexander Schneebeli mit seinem (vorläufig) nicht kommerziellen Vergleichsdienst billigbuch.ch. Und siehe da, nicht nur Bestseller kann seine Datenbasis zuverlässig vergleichen.

Ein Interview mit ihm gibts im aktuellen Cash-Daily-Video-Podcast

Wie es scheint hat Schneebeli mit dem Verkauf von buch.ch definitiv privatisieren können...

13.05.07

Nächtliche Überraschung II

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Bild: Unsere kleine "Durchgangsstrasse"

Beruhend auf einem Beschluss vom 8.Februar 1999 der Polizeivorsteherin der Stadt Zürich, wurde die Sempacherstrasse als "Schleichweg" für den Durchgangsverkehr Mitte Mai 2007 geschlossen. Die gewerbliche J. Villiger & Co. hat auf folgendem Instanzenweg während den letzten 8 Jahren letztlich erfolglos versucht diesen Beschluss zu verhindern:
Einsprache beim Stadtrat am 8.September 1999 [abgelehnt], Rekurs beim Bezirksrat Zürich [stattgegeben], Ablehnung durch Stadtrat am 8.März 2000, Einsprache beim Statthalter von Zürich [10. August 2000 abgelehnt], Beschwerde beim Regierungsrat des Kantons Zürich [abgelehnt am 23.Juli 2003], Verwaltungsgericht Zürich [13. November 2003 teilweise gutheissend], nochmals Statthalteramt Zürich [abgelehnt 12.Januar 2005], nochmals Verwaltungsgericht [formeller Rekurs], nochmals Statthalteramt Zürich [abgelehnt 12. Januar 2006], nochmals Vewaltungsgericht [abgelehnt 7. April 2006], Verwaltungsbeschwerde ans Bundesgericht [abgelehnt 9.Oktober 2006].
Es lohnt sich diese Geschicht beim Bundesgericht nachzulesen...

Fazit für die mittlerweile zur AG mutierte Beschwerdeführerin: Ausser Spesen nichts gewesen. Nebenbei bemerkt: Man braucht nicht unbedingt einen Verband im Rücken, um an und für sich vernünftige Entscheide jahrelang zu blockieren ¦-)

08.05.07

Ogi oder Blair?


Video: Gratulationsrede von Tony Blair an Nicolas Sarkozy, 2007 (en francais oxford)

Video: Neujahrsansprache des Bundespräsidenten Ogi, 2000 (en fraincais fédéral)

Wer gewinnt den Wettbewerb für den schönsten Französisch-Akzent?

02.05.07

realtube nix youtube

tv.jpg Foto meines Screens beim Angucken meines nur bedingt freiwilligen Kurzauftritts mit schlafender Tochter in der Tagesschau des Tessiner Fernsehens, anlässlich des 1.Mai-Umzuges in Zürich. Telegiornale vom 1. Mai 2007, Min. 2:26-2:32 (Realplayer erforderlich)

- Ausserdem:
Mich geärgert über den Kommentar von mbm in der NZZ von heute:
"Und die Mitläufer, darunter etliche mit Migrationshintergrund, wissen wohl nicht einmal, was Gewerkschaften bezwecken, und kennen kaum den Unterschied zwischen der Unia und der Uno. Sie wissen nur, dass sie am 1. Mai nicht arbeiten müssen, sofern sie überhaupt eine Stelle haben, und dass sie sich in Zürich an Krawallen beteiligen können."
Natürlich gebe ich ihm recht, dass die sinnlosen Krawalle der Nachdemo Scheisse sind. Der Schluss die 1.Mai-Feier abzuschaffen ist aber so einfach wie wirkungslos. Wenn am 1.Mai keine gewerkschaftlich/politische Feier stattfindet, wird es diese Krawalle weiterhin geben! Die Ursachen der Krawalle sind sicher nicht im offiziellen Umzug und den Festivitäten zu suchen. Dann schon eher was mbm mit den zynischen Worten "sofern sie überhaupt eine Stelle haben" andeutet. Ganz ohne Zynismus an mbm: Entgegen ihrer Meinung im Schlussatz "Der offizielle Umzug interessiert schon lange niemanden mehr" gehören ich und meine Familie zur Minderheit, die dieser Umzug interessiert. Dass Rossbollen im April auf Zürichs Strassen in kausalem Zusammenhang mit dem Sechseläuten stehen würde ich unterschreiben. Für die Nachdemo und den 1.Mai-Umzug sehe ich diesen Zusammenhang nicht. Das symbolhafte Datum "1.Mai" würde auch weiterhin für Strassenkrawalle der "Unverbesserlichen und ihrer Mitläufer" garantieren. Statt "Nachdemo" hiesse es dann einfach "unbewilligte Demo". Leider kann man die Hinterlassenschaften der "Nachdemo" nicht einfach mit einem Schüfeli zusammenwischen...
Weil es in der NZZ aber durchaus auch konstruktive Kommentare gibt, werde ich das Blatt auch zukünftig lesen und weiterhin an den Mai-Feierlichkeiten teilnehmen.

- Nachtrag:
Ein differenziertes Interview mit dem Soziologen Patrik Ettinger zum Thema Gewalt am 1.Mai ist heute im selben Blatt abgedruckt (NZZ, 4.Mai 2007)

25.04.07

Nimm den Trichter

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Bildherkunft: Der "Nürnberger Trichter" - Postkarte um 1940, Bild zum gleichnamigen Wikipedia Artikel

In der Online-Postille Telepolis publiziert Michael Lohmann einen bedenkenswerten Artikel unter dem Titel "Universitäre Lehre als Tragödie". Kernthese: Karrierezwänge der Wissenschaftsökonomie führen zur Vernachlässigung der Lehre, deren Zeitaufwände nirgends honoriert werden. Lesenswert für alle Beteiligten der universitären Bildung, wie ich meine.

17.04.07

Wahlteppich

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Bild: Ausschnitt aus der Darstellung der Kantonsratssitze 1917-2007 auf den KR-Wahl-Seiten des Statistischen Amtes des Kantons Zürich.

Ein Bild sagt mehr als tausend Politologen: Zur aktuellen und historischen Einschätzung der Situation. Auch Polit-Dummies dürften trotz abgeschnittener Legende erkennen an welchem Ende 2007 ist.

Obwohl rot zurzeit für Aderlass steht, freue ich mich über die Wahl meiner Kollegin K.S.M. und gratuliere ihr herzlich zur Wahl.

- zu erwähnen: die gute und schnelle Arbeit des Teams des Statistischen Amtes. Musste man früher mit Radio, Fernbedienung und langsamem Internet-Zugang oder gar Mobiltelefon hantieren um schnell informiert zu sein, gibts mittlerweile das Aktuellste gut aufbereitet aus einer Hand.

13.04.07

get him fired

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Bild: Screenshot der Bestätigung der aktuellen Online-Petition auf avaaz.org um den Präsidenten der Weltbank loszuwerden.

Ich bin ja alles andere als ein Fan von Online-Petitionen, aber den obigen Dank hab ich mir trotzdem abgeholt. Wolfowitz verhalten passt zum in der aktuellen Facts-Titelstory beschriebenen Verhalten: "Eine schöne Gesellschaft - Die neuen Reichen pfeifen auf bürgerliche Werte. Statt Bescheidenheit und Sparsamkeit leben sie hemmungslosen Egoismus vor". Gibts online nicht gratis, gelesen beim Coiffeur, Facts-Lesehäufigkeit ca. zweimonatlich ¦-)

Nachtrag 1: "Europa erhöht Druck auf Wolfowitz" TA-Online, 17.April und Kommentar vom Vortag.

Nachtrag 2: "Showdown mit Wolfowitz steht unmittelbar bevor" TA-Online, 28. April

14.03.07

Du Da

Kommentar auf BR Moritz Leuenbergers Experiment
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und postwendend der Kommentar zum Kommentar:
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Bildherkunft: screenshots aus den Kommentaren zum allerersten Eintrag im Bundesratsblog

und zu "papillon007": Sozialdemokraten sind per du - ungefragt, egal ob sie bloggen oder blöken...

09.03.07

(Grosser Beifall)

In die Klammerbemerkung (Grosser Beifall) im Amtlichen Bulletin der Frühjahrssession möchte ich einstimmen. Mit 78 zu 74 Stimmen wird die Motion von Roger Nordmann zur Ausarbeitung eines Vaterschaftsurlaubs überraschend angenommen.

Und weil in diesem Jahr Wahlen sind, interessiert vielleicht wer wie abgestimmt hat: Beilage - Annexe 06.3662/3887

Gleichzeitig wieder mal ein "chapeau" an die elektronischen Parlamentsdienste, die in atemberaubenden Tempo das Wortprotokoll publizieren und auf den nächsten Tag jeweils die pdf-Beilagen und die Videos dazulegen!

So kann man anderntags per Klick in der linken Spalte bequem sein Befremden über Bortoluzzi's "Ich möchte zuerst meinem Befremden über diese organisierte Debatte Ausdruck geben." empfinden.

Rote Regierungsratte schlägt zurück

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Bildherkunft: Screenshot von Regierungsrat Markus Notters Webauftritt, Flash animiert.

Was RR Notter mit der Fliegenklatsche anstellt hat mir die NZZ heute hier im letzten Abschnitt verraten: Auf seinem sehenswerten Auftritt in der Rubrik Politik "Die SP" doppelklicken.

- Artikel zur Webseite (The Making of ¦-) persoenlich.com: News vom 20.2

27.02.07

Bye Bye in Bayern



Video: Matthias Richling als Edmund Stoiber, sevenload.de

Man muss seine politischen Feindbilder pflegen solange sie noch aktiv sind. Das ZDF-Web berichtet ausführlich über den letzten politischen Aschermittwoch Stoibers und hat ein paar nette Bilder aus der Vergangenheit ¦-)

Wer Ede im Original nochmal hören mag: Stoiber erklärt den Transrapid (verwendet in: Mit Strom nach Bayern)

23.02.07

Wie man in den WWWald ruft...

"RICHTIG IST: ICH GEBE IM FRÜHJAHR WIEDER WORKSHOPS. ABER DIE SVP KANN MICH WEITERHIN AM ARSCH LECKEN, MIT DENEN HAT DAS WENIGER ALS NICHTS ZU TUN. ICH DANKE DEM 20 MINUTEN FÜR DIE KOMPLETTE VERDREHUNG VON TATSACHEN!!! ONCE AGAIN..."
in: Blogeintrag vom 23 Feb. des Rappers Gimma nach einem Beitrag des Gratisblatt 20min. (Text inzwischen etwas entschärft ¦-)

Die aktuelle zürcher SVP-Inseratekampagne scheint die Schweizer Rapper zu beflügeln: Newsartikel auf persoenlich.com
Polit- u. Online Unterholz wohin man schaut...
Da kommt der Abgesang auf die Pariser Intellektuellen gerade passend: Statisten suchen ihre Rolle, NZZ Feuilleton

- Video "Mais où" von Stress
- Song "Hol dr an Politiker" auf myspace/gimma


22.02.07

Glasfaseln

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Bild: Screenshot eines Kommentars zum Heise Newsbeitrag über das geplante Glasfasernetz des EWZ.

Obs Deutsche auch aus demokratischen Gründen in die Schweiz
zieht ¦-) ?

- Abstimmungszeitung für den 11. März PDF

Nachtrag: Glasfasernetze in Europas Städten NZZ, 28.02.

24.11.06

Dranbleiben

Die Abstimmungsergebnisse über das neue Ausländergesetz und das revidierte Asylgesetz fielen deutlich aus. Das konstatiert auch der abtretende Zuger Sicherheitsdirektor Hanspester Uster im Editorial der Ausgabe 4/06 der Zeitschrift Asyl.
Wer an kompetenter Stelle "dranbleiben" will findet bei bei der herausgebenden Schweizerischen Flüchtlingshilfe SFH Grundsätzliches und Aktuelles.
U.a. diese Linkliste zu den Verschärfungen und deren Inkrafttreten.

Trivia: Die SFH ist mit der URL osar.ch zu finden (Organisation suisse d’aide aux réfugiés). Das deutsche Akronym war offensichtlich schon besetzt vom Schweizerischen Fachverband der Hauswarte ¦-(
...und ausserdem signiert auch noch die Schweizerische Fachgemeinschaft Holzleimbau mit SFH. Die hat sich für den kurligen Domainnamen glulam.ch entschieden.


23.11.06

Liebesbriefterror

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Bild: Auswahl aus (willkommenen) Liebesbriefen

Liebesbriefe kann man eigentlich nie genug kriegen. Voraussetzung ist allerdings, dass sie willkommen sind. Unter "Vermischtes" auf NZZ online bin ich auf einen andern Fall gestossen: "Mehr als 800 unerwünschte Liebesbriefe in einem Jahr". Ein offensichtlich von einer ganzen Salve von Amors Pfeilen angeschossener französischer Anwalt, soll seinem Opfer täglich bis zu 5 Briefe zugesandt haben, obschon diese frühzeitig Zeichen deutlicher Ablehnung zurücksandte. Diese Schreibwut darf man getrost als "Stalking" bezeichen. Eine Tat die übrigens ihren Beweggrund auch in anderem als dem der unerwiederten Liebe haben kann.

Das Opfer, ebenfalls Anwältin, erstattete schliesslich Anzeige. Über das Strafmass scheint (noch) nichts bekannt zu sein. In der Schweiz ist "Stalking" ebenso wie in Deutschland, zumindest bisher kein eigener Straftatbestand und kann nur in anderem Rahmen wie z.B. Nötigung oder Drohung angezeigt werden. In den Bundesgerichtsurteilen findet man den Begriff "Stalking" zurzeit lediglich in zwei Urteilen. Vorreiter in Sachen Stalking war das Strafgesetzbuch von Kalifornien, das bereits 1990 einen entsprechenden Artikel erhielt. Ebenso Österreich, dass unter dem Namen "Beharrliche Verfolgung" einen Artikel kennt.

Juristisch komplexer wäre es in meiner Erinnerung für Gottfried Kellers Protagonisten in "Die missbrauchten Liebesbriefe" geworden. Eine Kurzzusammenfassung findet sich hier, der ganze Text ist - sponsored by spiegel - im Gutenberg-Projekt zu finden, oder als Verfilmung mit der Crème de la crème der Schweizer Filmschauspieler zu geniessen.

22.11.06

Kreativ-Wettbewerb

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Screenshot aus dem Osthilfe-JA-Clip der Jugendorganisation yes (young european swiss) gefunden beim Gratisblatt 20min.

Die Telefonaktion der SVP mit Ueli Maurers Abstimmungsempfehlung ab Band hat zu einer Vielzahl an kreativen Reaktionen geführt. Der Link zur neusten Produktion ist vor einer Stunde per 20min. verbreitet worden.

Eine Sammlung von "Remixes" ist auf www.antisvp.antifa.net zu finden. Auf Martins Hinweis bin ich auch auf dieses Müsterchen aufmerksam geworden: Videoantwort von chm.

Nebenbei bin ich auf weiterere Aktivitäten dieser Szene gestossen. Ich wusste bisher nicht, dass NR Christoph Mörgeli in den Genuss einer Google-Bomb gekommen ist. Mit der einfachen Google-Suche nach "Propagandaminister" wird als erster Treffer Mörgelis Webpräsenz gelistet.


09.11.06

Politischer Papierkorb

"Auffallend war, dass rund jede zweite traktandierte Interpellation von Susi Gut und Markus Schwyn stammte. Die zwei vormaligen SVP-Mitglieder haben dieser Tage nicht nur ihre eigene «Partei für Zürich» (pfz.) gegründet, sondern produzieren und evozieren seit Jahren eine Papierflut für Zürich (pfz.) - in Form von Vorstössen, Anfragen und Interpellationen."
Nachzulesen in Lange Reden - kurzer Sinn, NZZ vom 9. Nov.Sitzung des Zürcher Gemeinderats.

Inspiriert durch diese Meldung, hab ich es gewagt Herrn Schwyns persönliche Seiten aufzurufen. Er könnte glatt für den Web-Award in der Kategorie "hausbacken" kandidieren...
Auch nette Rechtschreibungsmüsterchen wie "Fizepräsident der Spezialkommission des Gesundheits- und Umweltdepartement" sind unter Persoenliches zu finden, und sogar am Englischen hat er sich versucht: "Erklärungen/Referate, Sonstige Speaks"...
Am besten gefiel mir aber die unfreiwillige Komik mit dem fliessenden Spalten-Layout auf der Seite Da treffen Sie mich: In meiner gewohnten Browsergrösse steht dann nämlich "Öffentliche Informations-veranstaltung Falken Wiedikon". Ich hatte ne ganze Weile bis ich "Öffentliche Informationsveranstaltung zur Gründung der Partei für Zürich, Falken Wiedikon" daraus entschlüsselt habe :-))
Falls Herrn Schwyns Web-Counter korrekt ist, dürfte durch die Links in diesem Eintrag sein Site-Traffic kräftig zulegen. Gern geschehn, Herr Schwyn. Ein Geschenk zur Gründung Ihrer neuen Partei ¦-)

Mehr in Bildern sprichts aus den Seiten von Susi Gut. Ein Leckerbissen ist ihre Rubrik "Fitness", die ja schliesslich ihr Beruf ist. Da sind dann animierte Bilder von Turnübungen zu sehn, die ich ohne den Kontext als "anzüglich" bezeichnen müsste.

Wir dürfen gespannt sein, wenn die beiden mit einem Webangebot der "Partei für Zürich" online gehen. Denn für Papier sind solche Ergüsse wirklich nur beschränkt geeignet.



07.11.06

Avanti-Papi

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Bildherkunft: E-Card-Sujet der Plattform avanti-papi

Wie ich dem Newsletter von avanti-papi entnehme gibt es wiedermal einen kantonalen Vorstoss in Sachen Vaterschaftsurlaub. Diesmal in Basel-Stadt und gleichzeitig in Basel-Land.

Auf Avanti-Papi wurde ich vor einigen Jahren an einem 1. Mai-Umzug durch den Flyer mit dem Titel "Väter hört die Signale" aufmerksam. Die progressiven Väter sind kein Verein, sondern verstehn sich als Forum/Plattform/Netzwerk zum Thema aktive Vaterschaft. Jeder der die Anliegen und Standpunkte der Plattform teilt, kann sich zum aktiven Papi bekennen.

Nebenbei und weil die abgebildete E-Card auf die Viagra-Kampagne anspielt noch ein Kurzclip-Tipp zum Thema Viagra (YouTube).


19.10.06

Leutenegger-Tarif

Unter dem Titel In der Falle: Warum wir aussterben ergründet René Sollberger in der neusten Ausgabe der Wirtschaftszeitung Cash das Thema Kindermangel. Bereits im Untertitel lässt er seine Katze aus dem Sack: "Schuld am Kindermangel ist nicht der Staat, sondern der Lifestyle der jungen Erwachsenen."

Ins gleiche Horn bläst auch NR Filippo Leutenegger, für den erwartungsgemäss "die Familie ist Privatsache" gilt. Peinlich dagegen ist Filippos Unkenntnis der Kosten ausserfamiliärer Kinderbetreuung. Zitat Cash: "Für Leutenegger ist klar: Die Zeugungsunlust hat nichts mit dem Portemonnaie zu tun, weil ja gerade die Leute mit höherem Einkommen immer weniger Kinder haben. Und diese könnten sich Betreuungskosten von 50-100 Franken pro Tag problemlos leisten...".

Der unsubventionierten Krippenplatz für 50-100 Franken scheint Filippos persönlicher Geheimtipp zu sein. Ein Platz in einer städtischen Kinderkrippe kostet nämlich gemäss Elternbeitragsreglement 117 Franken. Die privaten Angebote in unserem Stadtkreis sind übrigens allesamt teurer. Tagespauschalen für Babybetreuung in der Höhe von 170 Franken sind dabei keine Seltenheit. Aber Filippo hat es ja gut: Spätestens ab 3 Kindern lohnt sich für Topverdiener ein eigenes Kindermädchen. Und bei einem mutmasslichen Einkommen von 280'000 Franken wundert nicht, dass er sich 5 Kinder leisten kann.


28.09.06

Bonker-Rezension

Videoclip von Trickfilmer Felix Gönnert zu Walter Moers neuem Buch, gefunden bei Google Video (Play-Taste links unten ¦-)

Walter Moers, u.a. bekannt als Schöpfer des kleinen Arschlochs, hat ein drittes Buch über Adolf herausgegeben: Der Bonker: Eine Adolf-Tragikomödie in drei Akten.

Eine wohlwollende Rezension ist im heutigen Feuilleton der NZZ nachzulesen. Zitat daraus: "Der Bonker ist ein durch und durch albernes, durchaus komisches Antidot gegen die geläufige, pathetische Hitler-Darstellung - und die Frage, ob man über so etwas Witze machen darf, hat sich damit eigentlich von selbst beantwortet."

08.09.06

Minarettchen vs. Turm

moschee.jpg Mahmud-Moschee an der Forchstrasse in Zürich

Am Dienstag wars in den Zeitungen zu lesen: Die SVP Fraktion des Kantons Zürich machte allen Ernstes einen Vorstoss für ein Bauverbot von Minaretten! Zitat aus dem NZZ Artikel: "Barbara Steinemann (svp., Regensdorf) begründete ihre Forderung nach einem Minarett-Verbot mit der Aussage, Minarette seien zur Ausübung einer Religion nicht nötig. Die Türme der Moscheen stünden einzig für den Anspruch des Islams, als einzig wahre Religion die anderen religiösen Bauten zu überragen. Diese Provokation der angestammten Bevölkerung sei nicht nötig."
Zu den Berichterstattungen in allen Blättern wurde meist ein Bild des einzigen Minaretts im Kanton Zürich abgebildet, jenem der Mahmud Moschee an der Forchstrasse in Zürich in meiner Nachbarschaft. Sieht man den Turm so allein für sich stehen, wirkt er gross und dominant. Ich lade alle Leser herzlich ein auf das obige Bild zu klicken um die wahre Sichtbarkeit der Glaubensverhältnisse am Zürcher Balgrist ins rechte Bild zu rücken. Fragt sich wer da wen provoziert ¦-)

Da sieht doch jeder Polteri wo Gott hocket! Aber mit Verhältnissen und Statistiken nahm es die Zürcher SVP noch nie so genau.

PS: Der zweithöchste Turm auf dem Bild gehört übrigens zum Haus des lokalen Bäckers.

23.08.06

Unsere kleine Migrantin

Couvert.jpg

Wenn der Pöstler klingelt, kanns manchmal ganz schön teuer werden: Eine Nachnahme über 765 Fr. wollte er mir gestern übergeben. Absender: Bundesamt für Migration. Nachdem ich in einem früheren Eintrag über den deutschen Amtsschimmel berichtet habe sind für einmal die Bundesbehörden dran:
Unser uneheliches Töchterchen in unserem binationalen Konkubinat macht von der Möglichkeit der erleichterten Einbürgerung Gebrauch. Nach der Androhung von "bis zu 1 1/2 Jahren Verfahrensdauer" war ich deshalb über den teuren Brief nach nur einem halben Jahr positiv überrascht. Allein die Freude war von kurzer Dauer: Wie es sich gehört "erbt" sie meine beiden Bürgerrechte von Zürich und Schleitheim. Das kleine Detail: Schleitheim liegt in Schaffhausen und nicht im Kanton Schwyz! Somit ist dieses höchstamtliche Dokument kreuzfalsch!
Nach der telefonischen Kontaktaufnahme mit der Migrationsbehörde hat sich trotz eines zweiten Lapsusses meine Stimmung wieder erholt: Auf meine Nachfrage hat sich herausgestellt dass ich nicht 750 Fr. + 15 Fr Nachnahme bezahlen muss für das zu korrigierende Papier, sondern nur 150 Fr. + 15 Fr.

Was lernen wir daraus? Einbürgerungswillige tun gut daran sich geographisch und sprachlich zu bilden, damit sie wissen wo sie hingehören und die Gebührenverordnungen auch genau verstehen können ¦-)

05.08.06

Yellow fellow more than mellow

"Denn in den Geschehnissen jener 17. Etappe von St-Jean-de-Maurienne nach Morzine und ihrem Nachspiel im Dopinglabor von Châtenay-Malabry konturiert sich das Faszinosum des Radsports in aller Deutlichkeit - und zugleich zeigt sich das Unvermögen des Antidoping-Systems, also jenes Konglomerats aus Politik, Verbandsapparat, Labor und Publizistik, in Taten und Worten adäquat mit der von Doping geprägten Kultur des Radsports umzugehen."
in Gamper, Michael; Der unaufhaltsame Aufstieg des Floyd L. : Der Fall Landis sagt viel über den Zustand des Radsports und der Dopingbekämpfung; NZZ am Sonntag, 30. Juli 2006

Dem hab ich nur noch die Kenntnisnahme der positiven B-Probe beizufügen.

31.07.06

Zwei Wochen für Migrosväter

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Die Migros führt nach einem auf die Genossenschaft Zürich beschränkten Probelauf in der ganzen Schweiz einen bescheidenen Vaterschaftsurlaub von 2 Wochen für ihre 41% männlichen Mitarbeitenden ein. NZZ: Migros führt ab 2007 bezahlten Vaterschaftsurlaub ein.
Motto: Zaghaft aber trotzdem vorbildlich. Zusammen mit dem garantierten Anspruch auf 2 weitere, unbezahlte Wochen Urlaub ergibt sich somit ein gleichlanger garantierter Urlaubsanspruch wie bei den Staatsangestellten des Kantons Zürich. Der lässt sich das allerdings nichts kosten. Auch ein noch magereres Postulat wurde in diesem Frühling im Kantonsrat verworfen (siehe Eintrag vom 8. März).


29.07.06

In Zuekunft eis meh?

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Unter dem Titel "Schonung für betrunkene Radfahrer" hat gestern der Tages-Anzeiger über das Vorhaben berichtet die Velofahrer anders zu behandeln als die übrigen Verkehrsteilnehmer und erst ab "geblasenen" 1,1 Promillen zur sofortigen Blutprobe zu verknurren, statt wie bisher ab 0,8 Promillen. Damit soll die Polizei entlastet und das Verhältnis Busse / Aufwand relativiert werden.
Wenn das durchkommmt könnt ihr in Zukunft "eis meh näh", gell Ursi, Susi, Matthias, Oli, Katrin, Ruedi, Jean-Daniel und alli wo nich känne mit zwei Rädli ¦-)

Zur Maximalstrafe sagt das Strassenverkehrsgesetz (SVG), II. Titel: Fahrzeuge und Fahrzeugführer, 2. Abschnitt: Motorlose Fahrzeuge und ihre Führer übrigens: Absteigen!

08.07.06

Mit Strom nach Bayern

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Bild: Mein batteriebetriebener Lego-Zug von 1974. Die Lok hat für die nächste Generation 2006 ihren Betrieb problemlos wiederaufgenom- men, auf der Neubaustrecke im Elternschlafzimmer.

Hin und wieder frag ich mich schon wer die verkehrspolitischen Prioritäten festsetzt: "Bahnlinie nach München bis 2013 elektrifiziert" heisst der Titel des NZZ-Artikels vom 6. Juli 2006 (!). Sieben Jahre solls noch dauern, eh die Strecke Zürich-München in der akzeptablen Zeit von 3 1/4 Stunden zu machen ist. Dagegen scheinen sie in anderen Ländern trotz dürftiger baulicher Hilfsmittel schneller voranzukommen (Bild aus Nordkorea). Aber wenn man Dr. Ede Stoiber beim erklären der 10-Minuten Zeitersparnis zwischen Bahnhof und Flughafen zuhört, ist einem manches klarer.
A propos Zitat: "Kommunismus, das ist die Macht der Räte plus Elektrifizierung des ganzen Landes." hat mal einer gesagt. Ob Ede darum nicht zur flächendeckenden Elektrifizierung Bayerns beiträgt?

27.06.06

Politflüchtling

Oje! Der hätt uns grade noch gefehlt: «Se vince la sinistra dovremo scappare in Svizzera» hat der Oberpadanier Umberto Bossi per Radio verkündet. Und welch Freude: Die bedenkliche Verfassungsreform der Marke Berlusconi/Bossi fiel überraschend deutlich durch (corriere.it). Das rehabilitiert das Stimmvolk Italiens nach dem bedenklichen Niveau des letzten Wahlkampfs...
Hoffentlich macht Bossi seine Drohung nicht war. Auf diese Föderalismushilfe verzichte ich gern. Oder ob der Berlusconi-Clan in
S-chanf ein Asyl für frustrierte italienische Rechtspopulisten baut? (s. eBund)

20.06.06

Aus dem politischen Werkzeugkasten

"... Wenn Triponez 2008 in Pension geht, wünschen sich aber vor allem die SVP-Gewerbler wieder einen Direktor, der gemäss Nationalrat Adrian Amstutz 'nicht mit der Nagelfeile, sondern mit der Motorsäge politisiert'."
in: Bilanz 12/2006, S. 98/99: Die Sachkämpfer

13.06.06

Anpfiff zum Abstimmungskampf

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Bildherkunft: Screenshot aus der animierten E-Card der SP Schweiz gegen das Asylgesetz

Pünktlich zum Tag an dem unsere Mannen zum ersten Mal in die Hosen steigen, eröffnet die SP Schweiz ihren Abstimmunsgskampf gegen das Asylgesetz. Sie erinnert daran dass der Torschütze des 2:0 im Barrage-Spiel gegen die Türkei mehrmals von der Ausschaffung bedroht war.

Standardsprache

Laut Artikel der NZZ Hochdeutsch in Schlieremer Kindergärten ist eine ganze Reihe bürgerliche Politiker in heller Aufregung und hat die IG «Schwyzertütsch im Chindergarte» gegründet. Aus kulturpolitischer Sicht hab ich sogar Verständnis dafür. Unter dem Label D'Schlieremer Chind singed und verzelled wurden schliesslich bereits Generationen ins "Aazelle, Bölle schelle..." eingeführt.

Hörprobe auf der Seite des Verlags.

02.05.06

Trendsport?

«Schützen halten Druck und Belastung aus - Eigenschaften, die im modernen Leben wichtig sind»
Zitat aus: Rita Fuhrer ist höchste Schützin, Tages Anzeiger vom 2. Mai

Ein weiteres Statement zum Schiessen aus demselben Munde findet sich auf den Seiten des SSV. Dazu eine Einladung: "Wir freuen uns, wenn Sie uns nicht nur elektronisch besuchen, sondern auch zu uns kommen, um zu zielen und abzudrücken!" *
Well, let's go: target new window und auf zum SSV, buchstäblich zum schiessen...

* Text mittlerweile geändert

29.03.06

Trottel und Lappi-Bueb

"Zu verweisen ist ferner auf einen in der Schweizerischen Juristen-Zeitung veröffentlichten Entscheid des Luzerner Obergerichts vom 6. September 2005, in welchem - verglichen mit dem Ausdruck "Trottel" - schon die weniger weit gehenden Schmähworte "e chli en Domme" und "Lappi-Bueb" für als tatbestandsmässige Beschimpfung im Sinne von Art. 177 StGB in Betracht fallend gehalten wurden (SJZ 86/1990 S. 107/108)."
gefunden in: Entscheidsammlung der zürcherischen Zivil- und Strafgerichte: Ehrverletzender Charakter des Ausdrucks "Trottel" ?

Oder wie Mani Matter sein Lied "E Löl, e blöde Siech, e Glünggi un e Sürmel" untertitelte: "Schimpfwörter sy Glückssach".

27.03.06

Wir Bundeskinder

Ein weiteres Anliegen in Sachen schweizweiter Gerechtigkeit für Familien wird vom Gewerbeverband mit dem Referendum bekämpft: Eine einheitliche Regelung der Kinderzulagen (leider nur für Angestellte!).
Die üblichen Gegenargumente der SVP gegen alles was auch nur sozial klingt brachte diesmal der Zuger NR Scherer vor. Sein Wort "zentralistische Bundeskinderregelung" hat bei mir trotz maximaler Meinungsdifferenz erhebliche Heiterkeit ausgelöst. Beim Sprecher selbst dagegen eher Heiserkeit...
(Siehe und höre Berichterstattung des Amtlichen Bulletins)
Der Schuss könnte für die Gegner aber ziemlich nach hinten losgehen. Ein urlinkes Ansinnen gepaart mit einer CVP im Steigflug bei einer weiterhin trudelnden FDP. Gewisse BefürworterInnen haben schon Worte wie "da freuen wir uns drauf" gebraucht...

NZZ: Das Volk entscheidet über einheitliche Kinderzulagen

19.03.06

Bibliotheken sei Dank

Im Vorwort von Gret Hallers neuem Buch Politik der Götter - Europa und der neue Fundamentalismus Ist im Schlussatz ein seltenes Dankeschön an die Bibliotheken enthalten:
" ... Erwähnen möchte ich schliesslich die Bibliotheken, ohne die dieses Buch ebenfalls nicht hätte entstehen können. Es ist dies insbesondere die Stadt- und Universitätsbibliothek in Bern, deren ausgezeichneter service public der res publica alle Ehre macht."

11.03.06

Schulbuchstreit

"Das kritiklose Aufnehmen und Nachbeten von Ideologien ist in politischen Parteien rechts wie links möglicherweise weiter verbreitet als bei Lehrern und Oberstufenschülern."
in: NZZ "Politiker im Klassenzimmer"

Ich weiss, es ist nicht nett Sätze aus dem Zusammenhang zu reissen. Aber den fand ich jetzt doch zu gut um ihn jemandem vorzuenthalten. Der Rummel um das freiwillige Lehrmittel "Hinschauen und Nachfragen " lässt anscheinend nicht nach. Also weiter im JEKAMI in Sachen Lehrbuchstreit. Ob die Leute die sich in Kritik ereifern den Bergier-Bericht wirklich gelesen haben?

08.03.06

Vater schafft bei Vaterschaft

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Aus Postulat "Grosszügigere Regelung des Urlaubs bei der Geburt eines eigenen Kindes" von Peter A. Schmid (SP)

Sie mögens den Vätern wieder nicht gönnen! Mit Stichentscheid des Präsidenten wurde das Postulat für 5 freie Tage hauchdünn abgelehnt. Damit wird der Kanton je länger je mehr zu einem der schlechteren Arbeitgeber. Bei der tiefen Geburtenrate hätte das fast nichts gekostet! Einmal mehr: Die Schweiz ist weder ein mütter- noch ein väterfreundliches Land. Wie soll daraus denn je ein kinderfreundliches Land werden?

24.01.06

Zysiadis Oasen Feldzug

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Bildherkunft: 10 vor 10, SF DRS; Hans-Jürg Fehr erklärt den Rückzug der angekündigten Klage (Bericht ansehen)

Ich hab mich schon gewundert, warum das so lange dauert bis jemand auf die Idee kommt subito Wahl-Obwaldner zu werden um gegen die von den Stimmbürgern gutgeheissene degressive Steuervorlage Klage beim Bundesgericht zu erheben. Voilà: was die SP mit eigenen Leuten aus Obwalden nicht zu stande brachte, macht jetzt Josef Zysiadis himself :-) . Mal sehn was daraus wird.
NZZ: der neue Obwaldner

Ich bin ein bisschen erstaunt, dass es keine SP-Genossinnen und Genossen gibt, die politisch nichts zu verlieren haben in Obwalden. Aber wahrscheinlich gehen die ländlichen Anfeindungen über das Politische hinaus...

17.01.06

70ies Frauenpower

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Bildherkunft: Ausschnitt aus TV-Programme von gestern und vorgestern

"Esther Vilar, 39, modisch-populäre Manneshelferin im Geschlechterkampf, die den Mann als emsigen, dennoch unterdrückten Ernährer parasitärer Weibchen betrachtet und im Kampf der Emanzipierten eine Attacke auf die Würde der Frau sieht, konterte mit der Taktik des weichen Wassers, das - laut Brecht - den harten Stein besiegt. Von ihrem anheimelnd gutturalen bayrischen Dialekt unterstützt, quittierte sie die Dauerattacken mit gleichbleibendem Lächeln - in der Boxersprache: sie zeigte nie Wirkung."
in: Spiegel, 10.2.1975 nachzulesen in der Rubrik 70er Jahre auf den Seiten von Alice Schwarzer: Im Clinch

Draufgestossen nachdem ich mir in der lokalen Buchhandlung ein schon etwas mitgenommenes Exemplar des 1994 erschienenen Buches "Heiraten ist unmoralisch" ermässigt erstanden habe und ich mich über die Vergangenheit der Autorin und den Kontext ihrer berühmt gewordenen Streitschrift "Der dressierte Mann" klug machen wollte.

29.11.05

Bibelversteher

Da will man mit einer Google-Suche schnell nachschauen wieviele dieser SVP-Wahlkampf-Sujets mit dem Slogan "Liebi ist..." im Umlauf sind und siehe da, der erste Eintrag verspricht: "Roger Liebi hilft Ihnen die Bibel besser zu verstehen". Die Wege des Page-Rank sind unergründlich ;-)
Google-Suche nach Roger Liebi.

24.11.05

Autoindex

autoindex.jpg
Feuerwehrauto zum aufziehen von PINTOY und "gefaketer" Nummernschildeintrag im Autoindex des Kantons Zürich

Seit Anfang November kann jedermann nachgucken wem eine Autonummer gehört. Bis 1997 wurden die Angaben als Buch herausgegeben. Seither fehlte diese Nachschlagemöglichkeit. Wie ich aus der Presse entnommen habe ist der kantonale Datenschutzbeauftragte der Meinung, dass dieses Vorgehen dem Datenschutzgesetz widerspreche. Rechtlich beruht dieses Angebot auf Art. 104 des eidg. Strassenverkehrsgesetzes, der unter Ziff. 5 eine Veröffentlichung ermöglicht resp. einem Fahrzeughalter das Recht gibt, die Abfrage seiner Angaben sperren zu lassen. Allen Fahrzeughaltern (mittlerweile 800'000!) wurde dies mit der Rechnung 2006 mitgeteilt.

Zum Schutz vor missbräuchlichen Datenbankabfragen per Skript wird eine CAPTCHA-Technik verwendet, bei der mittels verschleierter Bilder eine Zeichenkette eingegeben werden muss, bevor man zur eigentlichen Abfrage gelangt. Also nix mit einfachem "Date abzügle" per Programm. Bezüglich Datenschutz beim Autofahren: Als Mobility - Evangelist sag ich da nur: Hab keine Probleme mit diesem Angebot :-)

Zum Autoverkehr und dessen Verlangsamung sei noch die wunderschön animierte neue Single von Nizlopi erwähnt: The JCB Song (Merci Ala).


31.10.05

voll eigennützig

Migros, Post, Raiffeisen, Novartis und das EVD haben einen Batzen springen lassen und bei Prognos die Studie "Betriebswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analyse familienfreundlicher Unternehmenspolitik" in Auftrag gegeben (->PDF).
Zitat aus der Medienmitteilung: "Im Rahmen einer Modellrechnung die auf realistischen Annahmen basiert, weist sie für ein Massnahmenpaket eine 8-prozentige Rendite der Investitionen aus. Dabei ist hervorzuheben, dass die Studie als vorsichtige Schätzung gedacht ist und weitere positive Auswirkungen, die von den Personalverantwortlichen durchaus anerkannt werden, nicht berücksichtigt." Löblich, jetzt wissen wirs wiedermal, dass die Unternehmen uns sogar noch unter dem Deckmantel von guten Sozialleistungen abzocken. Zu dumm nur dass die potentielle 8%-Rendite in gewissen Branchen noch kein Grund ist den Finger zu krümmen, geschweige denn den Hintern zu lupfen.

24.10.05

Preis der Schönheit

First Lady stirbt nach Schönheits-OP solches oder Ähnliches ist heute in verschiedenen Medien zu lesen. Entweder als kleine Schlagzeile oder auch nur unter Vermischtes, je nach Zielpublikum des Mediums. Was hat das mit Politik zu tun?
Irgendwie erinnerte ich mich, dem Namen der verstorbenen Stella Obasanjo im Zusammenhang mit Schönheit schon einmal begegnet zu sein.
2002 sollte der Miss World Contest in Nigeria stattfinden. Das sorgte aufgrund einer unbedarft losgetretenen Debatte einer Journalistin für schwere Unruhen im Lande. Die Schirmherrin dieses schliesslich abgesagten resp. nach London transferierten Anlasses war die am Sonntag Verstorbene.

Ein interessanter Vortrag zu den damaligen Geschehnissen ist bei der AG Friedensforschung der Uni Kassel zu finden. Zitat aus dem Text: "Wie, um Himmelswillen, konnte ein so unsinniger und irrelevanter Event wie der Miss World Beauty Contest eine Krise derartigen Ausmaßes hervorrufen?"

Dass Stella Obasanjo ein gemischtes Image hatte verwundert nicht. Stimmen:
Artikel in africawoman: The First Lady syndrom and all that jazz (vor ihrem Tod)
Artikel in Vanguard: The passing on of an Amazon
Artikel in Daily Independent: Stella’s death a great loss

Word "schreibt" Geschichte

Das Word und andere Programme die Enstehungsgeschichte der endgültigen Version mit sich herumtragen habe ich schon immer mit einer gewissen Skepsis betrachtet. Die Story um den korrigierten Mehlis-Report gibt aber Anlass, sich das wieder einmal bewusst zu machen, ungeachtet ob Dummheit, simpler Fake oder Kalkül dahintersteckt.
Immer auch lustig zu lesen: Die Bandbreite der Kommentare zur Meldung in den Heise News. Von echter Empörung bis "Wir habens ja schon immer gesagt"-Weltverschwörungen ist wieder mal so ziemlich alles vertreten (Selbstverständlich in der Sache selbst UND in der Microsoft/Gates-Kritik ¦-).

20.10.05

Oje, Sunntig!

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Sonntagsspaziergang, Zürihorn, early seventies

Ein Teil der Linken, insbesondere der gewerkschaftliche, macht zurzeit mobil gegen den Sonntagsverkauf in grösseren Bahnhöfen und in Flughäfen, der am 27. November unter dem Titel "Änderung des Bundesgesetzes über die Arbeit in Industrie, Gewerbe und Handel" zur Abstimmung kommt. Koni Loepfe hat im P.S. (gibts wirklich nur auf Papier) trotzdem einen netten Artikel zum Thema Sonntag geschrieben. Ein Zwischentitel lautet: Der Zwangsfamilientag. Jawoll, und darunter erinnert er ausschweifend an das verkalkte Sonntagsverhalten früherer Tage, dass ich mich genötigt sah das Familienalbum hervorzukramen und die Bilder dazu anzusehn.
Wenn ich die Slogans von Gewerkschaftern und Bedenkenträgern lese, glaub ich im falschen Film zu sein. Zitat: "Sich herausputzen und fein machen? Aus und vorbei, falls der Sonntag zum Werktag wird. Denn wenn die Sonntagsruhe abgeschafft und Sonntagsarbeit ausgeweitet wird, müssen wir am bisher freien Tag unsere Arbeitskleidung anziehen. Dabei braucht der Mensch einen Tag zum Entspannen, für die Familie, Zeit für sich... "

Ein Verbot des Sonntagsverkaufes kann doch nicht die Lösung für einen zeitgemässen Arbeitnehmerschutz sein!
Ich gestehe: ich bin gelegentlicher Sonntagseinkäufer. Warum? Weil ich den Sonntagsbraten und den obligaten Spaziergang an der Seepromenade nicht Pflege und mir zum spontan abgemachten Multikulti-Nachtessen auf des Nachbarn Dachzinne eben doch noch ein paar Zutaten fehlen.

19.10.05

Datenschutz für Braunbären

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Bildherkunft: Maik Rehnus, SNP

NZZ heute: "Der Bär erhält einen Sender"
Im Namen der Braunbärengewerkschaft protestiere ich aufs äusserste. Für Bären soll nicht nur Artenschutz gelten sondern auch Datenschutz. Ein Bären-tracking mittels GPS mag ja für ein befristetes Forschungprojekt einhergehen. Aber die präventive "Beobachtungshaft" von Wildtieren ist eine dekadente Zeiterscheinung. Reicht es nicht schon dass man mittels DNA-Analyse öffentlich meine slowenische Herkunft publik gemacht hat? Erst freuen sich alle über die Rückkehr von uns Bären und kaum verhält sich unsereins wie sichs gehört ist's auch nicht recht! Oder will man mich wegen meiner Herkunft nicht? Bärenfreizügigkeitsabkommen nur ein Lippenbekenntnis? Mal sehn was das BUWAL für ein Konzept aus dem Hut zaubert. Vielleicht ist man in Bern uns Braunbären wohler gesinnt.

gezeichnet: Braunbär vom Engadin

Meine Medienmitteilungen des Nationalparks

17.10.05

Bundeshas

Endlich mal Gelegenheit eine andere Zeitung zu zitieren: "Leuenberger holt sich Stillen Hasen". In der Papierausgabe der NZZ hab ich das zwar auch gefunden, allerdings als klitzekleine Kurzmitteilung. Da lob ich mir doch ausnahmsweise den Blick, der dem kulturell orientierten Politikmuffel in seiner Berichterstattung vollauf gerecht wird mit seiner Gewichtung!
Dass die Anstellung auf das kommende Präsidialjahr beschränkt ist und auch damit beründet wird, muss mann denn doch in der kürzeren dafür präziseren Mitteilung der alten Tante lesen...

PS: Tippfehler bemerkt, aber stehengelassen, weil sinngemäss nicht falsch (höchstens anders gewichtet ¦-)

16.10.05

Pelli und Mao Zedong

"Angriff auf Guido Schommer" titelt die NZZ am Sonntag den Artikel über erneute interne Unstimmigkeiten innerhalb der FDP. In einem Brief an Präsident Pelli machen sich 18 Unterzeichnende NR/SR über das angeblich schlecht agierende Generalsekretariat Luft. Sollte sich das Gerücht bestätigen dass der Mitunterzeichnende Filippo L. einer der Drahtzieher der Aktion ist, frage ich mich definitiv warum dieser Mann nicht die SVP auserkoren hat. Kriegt die FDP dieses Kuckucksei wohl irgendwann wieder aus ihren Reihen?
Zwei Sätze Pellis möcht ich noch hervorheben: «Es gibt Leute, die bezeichnen einfach alles, was ihnen nicht passt, als links.» und «Wir pflegen in der FDP Probleme nicht so zu lösen wie in der Kommunistischen Partei Chinas unter Mao Zedong. Der Brief beeindruckt mich überhaupt nicht.» Isch doch straight, oder?

29.09.05

Zwischen Gandhi und Dalai Lama

Mein derzeitiger politischer Body Mass Index ist tief im dritten Quadranten gelegen:
pc.gif

Schenke ich der Analyse glauben, so liege ich mit meinen -5/-5,49 in etwa zwischen Gandhi und dem 14. Dalai Lama.

The Political Compass: Achtung, der Fragenkatalog ist 6 Seiten lang!

Noch mehr Deutsche

NZZ: Immer mehr Deutsche leben in der Schweiz Was heisst da in der Schweiz? Im eigenen Haushalt! In der Statistik taucht nämlich auch unser Töcherchen auf. Da füg ich doch gleich noch die Gründe an: Als Kindli lediger Eltern ist sie "Kraft der Geburt" ein deutsches Mädchen und würde eigentlich den Namen der Mutter tragen. Da unsere Länder aber in unterschiedlichen Bereichen fortschrittlich resp. rückständig sind, haben wir uns entschlossen das Beste draus zu machen: Nach deutschem Namensrecht konnten wir Roxana provisorisch den Nachnamen des Vaters geben in der Schweiz. Der musste dann in einem für den Pragmatiker etwas seltsam anmutenden Behördenritual bei der deutschen Botschaft in Bern beantragt werden. Im ersten Büro wurde sie mit dem Nachnamen der Mutter als deutsche Staatsbürgerin aufgenommen um im Raum nebenan auf den Namen des Vaters umbenannt zu werden. Schliesslich wurde dieser einen Monat später mit dem schriftlichen Segen des Standesamtes 1 in Berlin bewilligt.

Zugegeben etwas umständlich, aber nichtsdestotrotz fortschrittlich. Das geht in der Schweiz schlicht und einfach nicht. Name des Vaters für die Kinder: Nur über Heirat.

Und jetzt das Rückständige: Meine Partnerin kann sich nicht in der Schweiz einbürgern lassen ohne ihren deutschen (resp. europäischen) Pass zu verlieren. Ergo erscheint sie auch weiterhin in dieser "Deutschen"-Statistik. Dabei hat sie sich doch so gut integriert! ¦-)
Die Schweiz kennt schon lange die doppelte Staatsbürgerschaft.


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25.09.05

Züri multimobil

Es ist wieder soweit: Am 25. September macht Zürich zum 6. mal einen verkehrsarmen Sonntag in der Innenstadt unter dem Namen multimobil. Programm
Das Werbelogo ist mir in den letzten Wochen ein paarmal ins Auge gestochen. Gute Idee! Sie stammt von Wyler Werbung.
Aber auch das V12-Inserat das ich als nicht 20min-Leser natürlich verpasst habe ist sehenswert.
multimobil.jpg

20.09.05

weiterschrauben an den Wahlsystemen

Wenn ein Stimmbürger mit einer Einzelinitiative das Proporzwahlverfahren für den Zürcher Regierungsrat vorschlägt, ist das an sich nichts Aussergewöhnliches. Dass aber gleich 94 Mitglieder des Kantonsrates diese vorläufig unterstützen erstaunt da schon mehr. NZZ: Diskussion um Wahlmodus neu lanciert

19.09.05

Elefanten verpasst?

Für alle die es verpasst haben: ZDF-Elefantenrunde nach der Wahl. Schrödi in Fahrt und Angies suchender Blick...

15.09.05

Kirchhof rück die Liste raus

Wahlkampf im Web ist doch immer wieder erfrischend: unter dem Titel "Kirchhof rück die Liste raus" hat sich mittlerweile eine ansehnliche Schar für eine Petition eingetragen. Aber irgendwie frag ich mich schon ob Herrn Kirchhof nicht das politische Gewicht fehlt für ein dermassen konturiertes Feindbild...

27.08.05

Stopp "lease and lease back"

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Der Stadtrat verzichtet in Zukunft auf das Ende der 90er Jahre boomende Finanzinstrument des "lease and lease back". Ein begrüssenswerter Entscheid , wie ich finde. Diese verlockende Geldmaschine für grosse Infrastrukturanlagen ist schlicht und einfach nicht mit dem Bekenntnis eines Staates zur fairen internationalen Zusammenarbeit zu vereinbaren. Selbst wenn der Geschädigte der amerikanische Staat ist und eigentlich selber blöd ist wenn er solche Steuerschlupflöcher offen lässt. NZZ: Stadtrat verzichtet auf "lease and lease back"

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